Hamburger Geschichts- und Kulturwerkstatt


Liebe Hamburgerinnen und Hamburger, Kolle­ginnen und Kollegen, Freunde und Genossen,

die Hamburger Geschichts-­ und Kulturwerkstatt arbeitet seit 2008 an dem Gedenken, der Unter­suchung vor allem der Geschichte und Kultur der Arbeiterbewegung und „verdrängten Seiten“ Hamburgs Geschichte. Wir, das sind Gewerk­schafter, Aktivisten aus der Frauen – und Um­weltbewegung, Jugendliche, Sozialisten und Marxisten­Leninisten, die es sich zur Aufgabe ge­macht haben, die Geschichte außerhalb der offizi­ellen Geschichtsschreibung, die Geschichten der Arbeiterinnen und Arbeiter, der armen Men­schen, der Unterdrückten aufzufinden, zu bewah­ren und eine entsprechende Öffentlichkeit herzustellen. Darum organisieren wir auch Bil­dungsabende, insbesondere für Kinder und Ju­gendliche und bieten Exkursionen und Workshops für Schulen und Bildungseinrichtungen an. Wir arbeiten selbstorganisiert, sind unabhän­gig – auch finanziell – von staatlichen Stellen und Behörden.

Die regelmäßigen Treffen der Hamburger Geschichts­- und Kulturwerkstatt beschäf­tigen sich gründlich mit Fragen des Kampfs um Befreiung der Arbeiterschaft von kapitalistischer und imperialistischer Knechtschaft: Wie es zur Herausbildung einer revolutionären Situation kommt, die Frage der Notwendigkeit eines (Arbeiter)­ Aufstands, die Bedeutung einer revolutio­nären Partei, die tief unter den Massen des Volkes und der Arbeiter verankert ist. Un­ser Gedenken gilt dem Kampf um eine be­ freite Welt, gerade auch in der heutigen Weltlage und krisenhaften Entwicklung des Kapitalismus. In den zurückliegenden Jahren haben wir Bücher herausgegeben. Wir organi­sierten Gedenken zum Jahrestag des Altonaer Blut­sonntags, dem 17. Juli 1932, als Tausende SA­Faschisten in Altona unter dem Schutz der Polizei mit einem Aufmarsch die antifaschistisch eingestellte Bevölkerung provozierten. Wir laden ein zu Informati­onsveranstaltungen zu bedeutenden Streiks und Mas­senauseinandersetzungen, wie z.B. über den Sülzeaufstand 1921. Wir organisieren Stadtteilrund­gänge vor allem in Altona, St. Pauli, Barmbek und sind ständig auf der Suche nach vergessenen und ver­drängten Ereignissen.

Wir mischen uns ein und unterstützen die Aktivitäten zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Hitler Fa­schismus. Am 1. Mai 2023 zeigten wir unsere große Bilderausstellung über den Hamburger Aufstand auf der Mai­-Kundgebung des DGB.

Meistens im Herbst und Winter nutzen wir den dritten Freitag im Monat im Flaks, Alsenstraße 33, für histo­rische Filmabende zu bedeutenden Vorgängen der Hamburger Arbeiterbewegung. Dafür ar­beiten wir eng mit fortschrittlichen Film­schaffenden und Musikern zusammen.

Stadtrundgang zum Hamburger Aufstand

Oktober 2023
100 Jahre Hamburger Aufstand

Er steht in diesem Jahr im Mittelpunkt unse­rer Arbeit. Im Gegensatz zur verbreiteten bürgerlichen Geschichtsschreibung stellen wir dar und weisen nach, dass er der Höhepunkt von Massenkämpfen in ganz Deutschland ge­gen Inflation, Armut und den drohenden Fa­schismus war. Es war ein Massenaufstand unter Führung der KPD Wasserkante, auch wenn nicht alle Teile der Massen in Hamburg sich beteiligten. Die Lehren aus der gründli­chen Beschäftigung mit der Geschichte vom Standpunkt der Arbeiterbewegung verarbeite­ten wir für mehrere Veröffentlichun­gen:

  • Die lebendige Ausstellung erstellt zum 90. Jahrestag des Hamburger Aufstands mit 10 großen Bild­ und Texttafeln, vielen Dokumenten und aktuellen Bezügen (die Ausstellung kann auch ausgeliehen oder sachkun­dig präsentiert werden).
  • Die Neu­Herausgabe von Larissa Reissners Erzählung „Hamburg auf den Barrikaden“, im Selbstverlag. Ei­ ner romanartigen Darstellung der da­ maligen Vorgänge und Verhältnisse. Die schön gestaltete Ausgabe, ist mit einem aktuellen Vorwort der Hambur­ger Geschichts-­ und Kulturwerkstatt versehen, das die damaligen Ereignisse zur heutigen Zeit in Beziehung setzt.
  • Die Neu­Herausgabe (in Zusammenarbeit mit dem Verlag Neuer Weg) von Paul Freyers Roman „Sturmvö­gel“ über die erste revolutionäre Welle jener Tage, die Novemberrevolution 1918/1919. Auch diese Ausgabe ist mit einem Vorwort der Hamburger Geschichts­- und Kulturwerkstatt versehen.
  • Es wird eine große Gedenkfeier zum Hamburger Aufstand geben. Auch werden wir auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Ehrenhain der Widerstandskämpfer eine Kundgebung durchführen. (Nähe Eingang Bergstraße, rechts)